Montag, 26. Mai 2008

raege raege troepfli


gestern hatten wir den ersten wirklich grossen regen in ouaga. in bobo schuettete es vor einer woche aus allen kuebeln, was dazu fuehrte, dass bereits 3 personen starben.
als ich dann las, dass die 3 personen ausrutschten und so in einem wassergraben landeten, war ich doch etwas schockiert. nun warten wir hier seit wochen auf regen und dann endlich ist das kuehle nass da und leute sterben auf solch tragische weise.
am morgen frueh waren hier in der stadt noch keine anzeichen da, dass bald die metropole ueberflutet werden koennte. Um 7 uhr stand ich bereits in der kirche in Ouaga 2000 um eine erste kommunion zu feiern. mit all den lautsprechern und den massen an leuten hoerte ich auch gar nicht, dass gegen 10 uhr (ja, ich war immer noch in der kirche) der wind heftig zu blasen begann. Um viertel vor elf war ploetzlich ein geraeusch da, das die lautsprecher bei weitem uebertoente. es regnete...und zwar so richtig. ploetzlich war auch die messe aus (war der priester wirklich fertig oder fuerchtete er sich vor der sintflut?).
die strassen waren in sekunden ueberflutet, der strom war mal wieder weg. die leute fluechteten regelrecht, doch 1 minute draussen und du warst bis auf die unterhose nass. ich genoss es. nicht nur dass es schoen abkuehlte, sondern irgendwie erinnerte es mich an meine ersten wochen in ouaga. als ich hier in burkina ankam herrschte ja immer noch regenzeit. meine anfangspanik mit dem auto durch einen see zu fahren, die zuendkerzen, die nicht mehr mitspielten, das ueberflutete haus wegen undichten fenstern...all dies war so neu und aufregend fuer mich. nun merke ich, dass ich beriets die afrikanische ruhe gewonnen habe. ich freu mich sogar ueber wasser, das ins haus fliesst. erwische ich ein loch, dass ich vor lauter wasser nicht gesehen habe, stosse ich keinen fluch mehr aus. werde ich von einem vorbeifahrenden mofa mit schlamm besopritzt, freu ich mich auf die dusche zu hause.
es regnete bis etwa um 15.30 heftig weiter. die staubstrassen wurden zu regelrechten schlammwegen.
als es sich etwas beruhigte sah man leute aus allen winkeln schluepfen. die temperaturen waren so angenehm, dass es sich nun lohnte so richtig zu feiern. auch konnte man ja genuegend schlafen bei diesem wetter(auf jeden fall diejenigen, die nicht zur kirche mussten).
heute wurde nun also die regenzeit eingelaeutet. auf weitere nassen tage...