Mittwoch, 29. August 2007

erster schultag

Mein erster schultag war am dienstag. wir trafen uns alle auf dem basketball court. die schulklassen wurden zugeteilt und jede klasse besuchte jeden lehrerIn waehrend 30 min. elementary schueler sind echt toll. so voller vorfreude und motivation. middle school scheint mir auch noch ganz angenehm. da bleibt noch highschool. nun, wie das so ist am anfang, waren sie halt sehr sehr sehr sehr cool. mit cool mein ich: so richtig amerikanisch cool!Wisst ihr was ich meine?
aber ich denke, es kommt gut. die schule platzt im moment aus allen naehten. ueber die ferien haben sie 30 neue schuelerInnen angemeldet. daher sind meine klassen sehr gross. aber bis jetzt hat mich noch nichts umgehauen. und im vergleich zu afrikanischen klassengroessen ist meine lachhaft.
der squashcourt wurde zum performing art room umgewandelt. ich unterrichte sozusagen in der black box. gestern hatte ich besprechung mit den kids und heute findet die erste tanzklasse statt. mal schauen was sich daraus ergibt.
ansonsten ist alles noch recht spannend fuer mich, da vieles halt neu ist. ich denke, ich werd mich hier wohlfuehlen.

antibiotika-erfahrungen

Endlich finde ich etwas zeit meine letzten tage nierderzuschreiben. am letzten freitag begann das schuljahr mit der teacher orientation. zum ersten mal traf ich alle lehrerInnen. welch freudige ueberraschung.petra, eine deutsche, ist seit jahren teacher assistant bei ISO. es war schoen mit ihr deutsch zu sprechen.
der tag war total anstrengend fuer mich. zum einen war mir immer noch himmelelend zumute, zum anderen ueberforderte mich all das neue total. nach einigen stunden zuhoeren musste ich auf durchzug schalten, weil einfach alles zu viel war. berge von paier wurde uns verteilt. formulare fuer alles, ein buch mit sicherheitsmassnahmen, schulregeln....es ist einfach alles bis ins kleinste detail durchorganisiert und durchstrukturiert. unglaublich. ich muehte mich in der schweiz schon teilweise mit all dem "vorgeschriebebnen" ab, aber glaubt mir, die schweiz ist heilig. Ich beendete meinen schultag voellig verwirrt. erschoepft schmiss ich alles in eine ecke und erholte mich von diesem anstrengenden tag.
am samstag holte ich meine resultate aus dem labor ab und ging schnurstracks zum arzt. laut bericht vertrage ich die malaria-prophylaxe nicht. doxy ist ein antibiotikum und beguenstigte, dass sich bakterien in meinem darm pudelwohl fuehlen. er verschrieb mir gegen die nebenwirkungen des doxys ein 2. antibiotikum und noch andere gelbe kuegelchen. Voller zuversicht ging ich nach hause und schmiss mir die 5er-moggengrossen tabletten in den rachen.
sonntag war der horror. anstatt besserung erwartete mich nur erschoepfung. logisch, dass ich auf 2 antibiotika mit durchfall reagiere. ich hatte echt die schnauze voll. montag musste ich wieder arbeiten und es ging mir immernoch nicht besser. wehmuetig schaute ich der air france maschine nach, die richtung europa flog.
ich war am ende mit meiner moral. von 30 weissen bin ich anscheinend die einzige, die das doxy nicht vertraegt. nun, nach anraten des besten arztes und freundes aus der schweiz, merci walti, entschied ich mich das teufelszeug abzusetzten. und siehe da, einen tag spaeter laesst es sich doch wieder viel besser leben.

Donnerstag, 23. August 2007

fotos




mein wunderschoener garten

in einer ecke meines gartens liess ich erdnuesse pflanzen. sie beginnen nun zu spriessen.

meine basilikumzucht


mein vorgarten


mein buerozimmer

ueberschwemmung nach einem kurzen regenschauer. im moment an der tagesordnung!

mein goldenes auto

bei den anderen posts habe ich auch noch die dazugehoerigen fotos beigefuegt. schau sie dir an!

Mittwoch, 22. August 2007

bin online

kaum zu glauben...ich habe ab nun regelmaessigen internetzugriff. nein, nicht zu hause...dort haben sie nicht mal das festnetz installiert, geschweige denn internet. ich spreche von der schule. seit einer woche bin ich in der schule am vorbereiten, raeumen und organisieren. ich dachte mir immer die schweiz ist buerokratisch...ihr wuerdet staunen, wieviele formulare ich hier schon ausgefuellt habe. da nun alle neuen hier sind ist das programm ziemlich streng. ich stehle mich zeitweise aus den versammlungen raus, da ich das meiste schon kenne und erledigt habe. es macht mich auch stolz, dass ich fast alles hier alleine meistern kann. nur so lernt man, wie land und leute funktionieren und dadurch ergaben sich auch z.t. unvergessliche, schoene begegnungen.(die anderen vergesse ich ganz schnell :-))
das schulgelaende ist momentan noch eine riesen baustelle. es wird ein neues administration office gebaut und der squash court wurde zu meinem tanzraum umgebaut. peinlich...diese tanzstunden liegen mir immernoch auf dem magen. apropos magen....ich durfte bereits das erste mal eine clinique von innen sehen. fieber, magen, gliederschmerzen, kopfschmerzen und der ganze koerper voll roten flecken...dies meine symptome. nach mehreren laboruntersuchungen geht es mir besser, warte aber immernoch auch die resultate. der arzt, im uebrigen ein sehr kompetenter, freundlicher mann, nahm sich alle zeit am sonntag morgen. er untersuchte und fragte mich, ob alle europaer so braune flecken haben (Muttermale). zudem bestaunte er meine schoen genaehte narbe auf meinem bauch. (2 stiche) er meinte, dass hier wohl der chefarzt operiert habe. das toent vielleich nun nicht so vertrauenswuerdig, aber ich muss sagen, er machte seinen job wirklich gut. nun habe ich viele farbige pillelchen, die ich artig schlucke und hoffe, dass ich bald wieder ganz gesund bin.
zurueck zur schule..ich bin sozusagen bereit. die neuen treffen sich taeglich mit dem direx, um alles administrative zu klaeren. zudem hagelt es einladungen zum essen zu jeder tageszeit. heute stehle ich mich raus, denn ein abend zu hause ist auch wieder mal angebracht.
da ich nun im eigene schulzimmer online bin, hoffe ich, dass es mit den fotos endlich klappt. anscheinend hat es sogar WIFI, sodass ich im moment mit meinem notebook mich in der schule einloggen kann. all dies versuche ich in den naechsten tagen.
bin zu pizza eingeladen...bis morgen

Donnerstag, 16. August 2007

ISO


Heute war ich in der schule. Larry übergab mir die zimmerschlüssel. Es sind 16 schlüssel an einem metallring. Ich hatte eher das gefühl, dass ich als gefägniswärterin eingestellt werde und nicht als lehrkraft. Sie sind immer noch am putzen und erneuern des zimmers. So durchsuchte ich alle schränke, um zu sehen was es alles so hat. Ich staunte nicht schlecht. Es hat mehr als ich erwartet habe. Viele materialien wurden aus den staaten bestellt und meine schränke sind nun prall gefüllt. Ich wüsste nicht, was ich vermissen könnte.
Ich räumte ein bisschen auf und versuchte ordnung zu schaffen.
Nun sind nur noch wenige dinge zu erledigen, bevor es dann am Montag mit der teacher orientation los geht.
Auch kaufte vich mir heute ein mountainbike, chinesischer herkunft, wie so vieles andere auch. ich hoffe nur es haelt laenger als meine chinesische kaeseraspel....
Auf dem schweizerischen konsulat begegnete ich heute 2 schweizer jungs. war das schoen mal wieder schwiizerduetsch zu reden. der eine fliegt heute nach 11 monaten herumreisen nach hause, der andere faehrt morgen weiter nach ghana. gehe heute abend mit ihnen etwas trinken.

journee de la jeunesse


Journee de la jeunesse
Am Sonntag machte ich zuerst einen ausflug nach laongo. Es gibt dort einen kleinen museeumspark, wo kuenstler aus aller welt skulpturen in stein gemeiselt haben. Das wetter war leider nicht so gut und die donner grollten ständig ueber meinem opf, sodass ich es vorzog, nur eine kurze tour durch den park zu machen. Zudem war eigentlich mein ziel, uebung im autofahren zu erlangen. Doch bei diesem regen werden die strassen zu seifenpisten. Ich schlug mich wacker durch und gönnte mir dann eine pizza in lumbilla, bevor ich nach hause zurückkehrte.
Am abend wollte ich ans konzert gehen, dass zum journee de la jeunesse abgehalten werden sollte. Es wurde auf plakaten angekündigt. So ging ich um 19h zum stade du 4. aout, da es laut veranstalter zu dieser zeit beginnen sollte.
Ich erreichte das stadium. Seit 3 tagen fanden hier auch die championat d’afrique juniors d’athletisme statt. Eigentlich sollte die schlussfeier schon längstens über die bühne sein. Doch die wettkämpfe waren in vollem gang. Ich verstand schnell, dass ich wohl noch einige zeit auf musik warten muss.

Also schaute ich den wettkämpfern zu. Es war recht spannend. Auch wie das volk mitfiebert war rührend zuzusehen. Wie kinder verschlossen sie die augen, oder zappelten mit den beinen.
Um 21h war die feier zu ende. Das konzert hatte also bereits 2 stunden verspätung und von musikanlagen oder sonstigem zubehör war nichts zu sehen.
Ich ging nach drausse um ein poulet zu essen und mir die zeit zu vertreiben. Um 22h bildete sich langsam eine schlange vor den eingangstoren. Ich gesellte mich zu den wartenden. Es wurde gestossen und geschupst. Ich liess mich mit der menge hineingleiten, obwohl ich mich wie ein schnitzel zwischen brot fühlte. Die polizei hatte die situation absolut nicht im griff und anstatt in reih und glied zu stehen, drückte man weiter. Diese führte dazu, dass einige um etwas erleichtert wurden während des einlassens. Es gab anscheinend einige flinke finger, die die situation ausnutzten, um geld, porte-monnaie oder handy zu entwenden. Einen dieb haben sie erwischt und glaubt mir, der wurde sehr unsanft behandelt.
Nun sass ich also auf der rasenfläche in reihe 3 und wartete weiter. Es wurde auch heftig propaganda gemacht. Jedes Mal wenn der name des ministers oder präsidenten genannt wurde, jubelte das volk. Es wurden t-shirts und mützen veteilt.
Zum glück sassen hinter mir 2 frauen, mit denen ich plaudern konnte. So verging die zeit. Ich wurde aber immer müder und setzte mit mitternacht die limite meiner wartezeit. 5 stunden verspätung sollten also reichen. Die zeit verging und kein künstler war zu sehen. Ich bereite mich vor nach hause zu gehen....und plötzlich, um 23.50 kamen die voerbands. Gut, so raffte ich mich zusammen und begann meine hüfte zu schwingen. Der erste act war Bil aka kora.
Seine musik gefiel mir sehr gut. Eine mischung aus traditionell und modern. Danach folgte der star von der cote d’ivoire, Mewei. Die burkinabes flippten aus. Werason, der dombolo tänzer aus dem kongo bracht die menge zum tanzen. Als magic system auf die bühne kam, war ich so müde, dass ich mich um halb3 auf den weg nach hause machte. Das konzert war gut, aber die organisation echt übel.

9. August

wie ihr bemerkt habt, schaffte ich es meine blogeinträge von meinem memorystick auf den blog zu manövrieren. Es kostete mich eine menge zeit und geduld. Die internetverbindung ist so langsam und unbeständig, dass es auch immer eine portion glück braucht. Ich spreche nicht von der verbindung von zu hause, sondern von einem cyber. Aber besser es klappt irgendwie, als gar nicht.
Langsam aber sicher beginne ich mich einzuleben. Nun habe ich sogar ein auto gekauft, zu einem horrenden preis, den ich hier lieber nicht nenne. Es ist ein golf, serie 3, mit etwa 220000 km (das weiss man hier nicht so genau. Laut km-stand hat er nur 97000 km ;-)). Er ist klimatisiert und macht einen relativ guten eindruck, wenn man bedenkt, was sonst für „seifenkisten“ da rumfahren. Als ich den kaufvertrag und all die nötigen papiere unterschrieben hab, händigte man mir die restlichen unterlagen aus. Was sahen meine augen....ein schweizerauto. Der fahrzeugausweis wurde in zürich ausgestellt. Das gibt mir ein bisschen hoffnung, dass mich mein golf nicht sofort hängen lässt.
Ich habe nun das auto, aber noch keine carte grise, nummern oder versicherung. So war ich heute morgen 3 stunden in der stadt unterwegs, fuhr von amt zu amt um all die nötigen papiere zu bekommen und hab aber immer noch keine zulassung. Morgen sollte ich dann die nummern bekommen und in einem monat die definitve carte grise. Ja, es braucht hier alles seine zeit und ohne meine heinzelmännchen wäre ich aufgeschmissen.
Mit den fotos ist das auch so eine sache...es braucht unheimlich viel zeit und klappt dann doch nicht. Aber ich gebe nicht auf und eines tages werdet ihr bilder von meinem haus, bürozimmer und auto sehen. In der schule liess ich mich nicht blicken, da mir im moment die zeit fehlt. Aber ich beginne ja erst in 2 wochen.
Für all jene, die mir schon gsms haben und noch keine antwort erhalten haben: ich habe bemerkt, dass viele sms gar nicht ankommen. Ich würde sofort antworten. Ich werde mir bald eine andere nummer zutun und hoffe es klappt dann!
Ansonsten ist das wetter hier zum aushalten. Hin und wieder regnet es und kühlt angenehm ab. Wie ich gehört habe, habt ihr auch genügend regen...
Ich hoffe, dass ich es bald schaffe die fotos hochzuladen.

Samstag, 11. August 2007

guter start ins neue schuljahr

ich wuensche euch einen guten start ins neue schuljahr. werde an euch denken. ich habe noch 10 tage gnadenfrist! macht es gut und bleibt am ball!
bin im uebrigen schockiert ueber die bilder des hochwassers in laufen....unglaublich!

Mittwoch, 8. August 2007

Meine erste Woche

Meine erste Woche in Ouaga ist bald vorbei. Es gab bereits viele Ups and Downs. Das gehört wohl dazu. Im Moment fühle ich mich noch ein bisschen isoliert. Ich habe noch kein Fortbewegungsmittel, weswegen mein begehbarer Umkreis nur etwa 500 Meter beträgt. Um ein Taxi zu nehmen und in die Stadt zu gehen bin ich einfach noch zu faul. Ich habe Freitag/ Samstag schon so viel erledigt im Getümmel, dass ich mich jetzt noch lieber ein bisschen ausruhe. Doch Ruhe bringt automatisch auch viel Zeit zum Denken. Das heisst, dass meine Gedanken viel in die Schweiz schweifen und dann überkommt mich schon manchmal das Heimweh. Zum Glück bekomme ich hin und wieder Telefonate und im Kühlschrank lagert noch Schweizerschokolade.
Da meine Bonne mich herrlich bekocht und auch sonst jegliche Haushaltspflichten übernimmt, vertreibe ich die Zeit mit Lesen, Sudoku lösen und Präpen für die Schule.
Gestern regnete es wie verrückt. Während etwa 6 Stunden öffnete der liebe Gott alle Schleusen auf einmal. Mein Garten war nullkommanichts in einen See verwandelt- mein Haus übrigens auch. Das Wasser drückte durch die Fenster rein und die Böden meiner Zimmer waren überschwemmt. Das ist wohl afrikanischer Fensterbau. Zum Glück hatte ich genügend Lappen um vorzu aufzuwischen.
Während des Regens überflog eine Air France Maschine mein Haus und ich war nur froh, dass ich Füsse unter dem Boden hatte. Ich glaube, der Anflug und die Landung in Ouagadougou waren nicht so angenehm.
Ich fragte mich, ob es wohl so regnete, weil sie die Wolken bombardierten. Ich hörte nämlich den ganzen Tag dumpfe Explosionen. In dieser Zeit ist das normal, dass mit dieser umstrittenen Technik Regenwetter forciert wird.
Die Strasse vor meinem Haus war ein Fluss. Jeder Anwohner nutzte die Gelegenheit den Abfall mit dem Regenwasser mitschwimmen zu lassen. Dies führte dazu, dass die unteren Bewohner die oberen beschimpften, da die Plastiksäcke, Schnüre, Joghurtbecher...bei ihrem Haus hängen blieben. Diese jedoch entledigten sich vom Abfall auf die gleiche Weise. Nur meine Mülltonne füllte sich und sie werden sich gedacht haben: Elle est folle la blanche.
Heute Freitag, brachte mir der Schreiner die Möbel vorbei. Einen Tag zu früh.....welch eine Ueberraschung! Ich freute mich riesig und ich begann mit der Bonne, die übrigens Marceline heisst, sofort meine Sachen einzuräumen. Nun habe ich ein Pult, dass meine Erwartungen übertrifft. Bestellt hatte ich eine ganz einfache Sperrholzablage und gebracht wurde mir ein massiv gezimmerter Tisch. Ach bin ich glücklich. Das Büchergestell dazu hat er auch ganz toll gemacht. Dort stehen nun alle meine Schulsachen drauf. Wenn ich ich im Arbeitszimmer so umblicke, könnte es fast auch zu Hause in der Schweiz sein. Ich fühle mich also rundum wohl. Für das Badezimmer hat er mir auch ein Regal angefertigt, wo ich nun schön alle Reserve- Niveaprodukte und sonstige Panikkäufe, die ich noch in der Schweiz tätigte, verstauen kann.
Super! Nun gehe ich nächste Woche nochmals vorbei, um für den Kasten zu verhandeln.

28. Juli

28. Juli 07

Heute Morgen ging es zum Schreiner. Ich bestellte 2 Regale und ein Pult. Er versprach mir, dass ich nächsten Samstag alles geliefert bekomme. Einen Schrank muss ich mir auch noch anschaffen. Mein Schreiner und ich sind uns aber über den Preis noch nicht einig, deshalb warte ich nun noch ein paar Tage. Bitte stellt euch keine Designstücke vor. Es handelt sich um ganz einfache Holzmöbel. Des Weiteren kaufte ich noch ganz viele Plastikkörbe. Plastik ist in und da es gut abwaschbar ist, eignen sich diese Behälter für alles. Am Nachmittag räumte ich dann meine Koffern und Pakete aus und versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen. Ohne Möbel und Stauraum ist das noch etwas schwierig.
Am Abend musste ich selber für mein Znacht sorgen. Meine Bonne hat nämlich Freitag, Samstag und Sonntag frei. Also gönnte ich mir ein Poulet televisé. Normalerweise werden die Hühnchen auf dem Feuer gebraten. Dies sind dann die ganz normalen Poulets. Diejenigen, die in den Grillkästen mit Glasscheibe davor gebraten werden, werden televisé genannt, da diese Bratmaschine an einen Fernseher erinnert. Dazu gab es ganz ungesunde Pommes.
Ihr habt sicherlich bemerkt, dass es mehrere Blogeinträge hintereinander sind. Internetanschluss zu Hause kann noch dauern, deshalb kann ich nur veröffentlichen, wenn ich ins Cyber gehe. Ich als Surfsüchtige habe schon Mühe nicht online zu sein. Es kann noch sehr lange dauern mit dem Anschluss, ausser ich gebe ein Cadeau. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich jedoch noch nicht mit „schmieren“ beginnen. Mal schauen, wie lange sie mich auf die Folter spannen....

27. Juli

27. Juli 07

Da ich ja nicht das erste Mal in Ouagadougou International Airport ankam, wusste ich, dass ich mich an die linke Schlange halten musste. Denn in der rechten Reihe wird noch gründlich nach der Gelbfieberimpfung geschaut. Ich füllte den Zollzettel aus und stellte mich übermüdet in die furchtbar lange Schlange. Beinahe das Zollhäuschen erreicht, sah ich Fabrice in der Ferne winken. Nun wusste ich, dass alles schnell gehen wird. Er lotste mich an der Schlange vorbei zum Gepäckband. Komischerweise kommt mein Gepäck immer am Schluss. Immer wenn ich das Gefühl habe, dass meine Habseligkeiten verloren gegangen sind, kommen sie auf dem Gepäckband zum Vorschein. Der Zöllner fragte mich nicht einmal nach einem Cadeau. Draussen wartete Odette. Obwohl ich die 2 informiert habe, dass ich Verspätung hatte, mussten sie lange auf mich warten. Denn in Casablanca wusste ich ja noch nicht, dass gewisse Passagiere sich entschieden hatten, im Flugzeug ein heiteres Durcheinander zu veranstalten. Wir fuhren auf direktem Weg zu meinem zukünftigen Heim. Der Anblick heiterte mich augenblicklich auf. Ich werde in einem anderen Post das Haus näher beschreiben.
Die Müdigkeit war verflogen und ich wollte von der Anwesenheit meiner Freunde profitieren. Es musste noch viel organisiert werden und ab Montag würden dann alle beschäftigt sein. Also ging ich shoppen. Pfannen, Gläser, Teller mussten her. Tonnen von Nahrungsmittel wurden auf dem Töff nach Hause transportiert. Ich liess die Schlösser auswechseln, montierte Vorhangstangen und versuchte ein bisschen Gemütlichkeit in meine Zimmer zu bringen. Das Bett mit Matratze wurde gekauft, passende Bettwäsche dazu und natürlich ein Moskitonetz. Ein Sofa und einen Esstisch mit Stühlen hat es bereits.
Am Nachmittag überkam mich die Müdigkeit und ich legte mich 2 Stunden hin. Da bekam ich Besuch von Odette. Sie war auf der Post und brachte meine Pakete mit. Ist dies nicht perfektes Timing? Nun habe ich alles hier. Am Abend ging ich mit Stephane noch ein Guiness mit Cola trinken, bevor ich dann um 10 todmüde in mein Bett fiel.

26. Juli


26. Juli 07

Nach einem guten Mittagessen bei Pap und Rosaria war es Zeit, die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehörte, solange zu duschen, bis der Warmwasserboiler leer war. Yvette kam ein bisschen früher, um noch gemütlich auf dem Sitzplatz etwas zu trinken.
Um halb 5 holte mich Gallus dann ab. Nun hiess es von Mam Abschied nehmen.
In Basel holten wir dann noch Maaike ab.
Am Flughafen in Zürich klappte auch alles bestens. Von meinen 18 kg Übergepäck wurden noch 5 kg „Toleranz“ abgezogen. Auch war der Kilopreis über Nacht gesunken. Ich hatte wieder einmal Glück.
Nachdem wir noch kurz etwas getrunken hatten, wollte ich den ständigen Abschiedsschmerz zum letzten Mal schnell hinter mich bringen. Es war und ist nicht leicht euch alle zurückzulassen. Ich kaufte mir noch jegliche Frauenzeitschriften und sonstige Illustrierten, damit ich für ein Jahr versorgt bin. Dann war schon Boarding angesagt. Durch den mit Couscous und Lammfleisch getränkten Geruch im Flugzeug, merkte ich, dass ich bereits in einer anderen Welt bin. Komischerweise gab es dann doch Fisch mit Teigwaren....Der Flug nach Casablanca war angenehm. Ich konnte ganz gut unsere 3 Seen erkennen und das Schauspiel wurde erst noch von einem atemberaubenden Sonnenuntergang begleitet. Eine feuerrote Kugel, von feinen Wolken umgeben, begleitete mich durch die Schweiz.
Mit wenig Verspätung landete ich dann in Marokko. Ich rannte durch die Gangway, da das erneute Boarding seit 10 min. im Gang sein sollte. Dem war nicht so. Also sass ich noch gemütlich mit den anderen Gästen im Gate- Warteraum. Aus gemütlich wurde dann plötzlich anstrengend, da wir bereits seit mehr als einer Stunde in der Luft hätten sein sollen. Keine Durchsage, keine weiteren Infos erleichterten das Waten nicht. Zudem liessen sie uns nicht mehr raus um etwas zum trinken zu holen. Um 1 konnten wir dann einsteigen, doch auf meinem Platz sass bereits jemand. Die Person erklärte mir, dass eben auf ihrem Platz auch schon jemand sitzt, dessen Sitz auch von jemand anderem beansprucht wird. Ihr könnt euch denken, dass es ziemlich chaotisch zu und her ging. Die Flight- Attendants waren auch nicht glücklich und versuchten die Situation irgendwie in den Griff zu bekommen. Doch leider verursachten sie fast noch ein grösseres Chaos. Als die meisten Passagiere einen Sitzplatz hatten, begann eine eifrige Dame das Gepäck von der Ablage oberhalb von ihr auszuräumen, da ihr eigenes kein Platz hatte. Dies verärgerte die Person, der das Gepäck gehörte. So wurde halt das nächste „falscheingeräumte“ Handgepäck entfernt...das 2. Chaos war perfekt. Jetzt standen im Gang lauter Taschen rum, die ja, wie ihr hoffentlich verstanden habt, alle falsch eingeräumt wurden. Ich verstand die Leute nicht mehr und so erging es auch dem einen Piloten, der dann durch das Mikrofon fragte, ob wir (die Passagiere) jetzt nicht einmal Ruhe geben könnten, denn durch das verursachte Chaos war unsere Verspätung auf 2,5 Stunden angestiegen. Sollte ich mich auch persönlich angegriffen fühlen?! Ich war einfach nur Müde und Nahe am Verdursten. Wir hoben endlich ab, das Essen wurde serviert (Fisch auf Karottenbett), und dann ging das Licht aus. Nebst ein paar Turbulenzen verlief der Flug dann ohne weitere Turbulenzen. Doch war der Service schlecht. Um ein weiteres Glas Wasser musste gebettelt werden. Ihr könnt euch vorstellen, wie froh ich war um 5 Uhr burkinabesischen Boden unter meinen Füssen zu haben. Doch nun folgt ja noch la Douane!