Dienstag, 27. Mai 2008

afrikanische kommunion





sonntag war nun endlich der grosse tag. doch wie schon erwaehnt, begann es puenktlich zum "gehet in frieden" zu regnen.
fuer 5 km teerstrasse brauchte man ganze 30 minuten.
die ersten gaeste sassen bereits im salon und hatten ihre teller mit fleisch gefuellt. die kueche war voller flinken haende, die pommes fritierten. das schlafzimmer wurde zum "rindverarbeitungsraum". du meine guete...so viel essen auf einem haufen...erstaunlicherweise fand ich auf unserem tablett noch brochette, porc au four, erbs-karotten-crevetten salat, bohnenmehlfladen und reis. keine ahnung wo dies alles gelagert wurde. es regnete immer noch in stroemen, was die gaeste jedoch nicht abhielt auf der veranda zu tanzen. stephane stellte wieder seine super woofer boxen auf, sodass mein gehoer nach 5 minuten nur noch ein pfeifen von sich gab. so, nun sass ich dort mit einem teller voller fleisch und wartete. auf was eigentlich? die afrikanischen feste hier verlaufen eigentlich immer etwa gleich...essen, sitzen, schauen, nettigkeiten austauschen...meine sitznachbarn wechselten im 30 minuten rhythmus, sodass ich immer wieder von vorne beginnen musste.
nebst dem fleisch darf man die getraenke nicht vergessen...bier, bier, bier, martini, whiskey, bier, wein, eine cola..
die zwillinge huepften im hof umher und servierten den gaesten das essen. gegen 16 uhr regnete es nur noch leicht und da begann das fest erst recht. ploetzlich kamen zig geladene und ungeladenen gaeste aus ihren trockenen behausungen hervor, um bei den kabores den bauch mit fleisch zu fuellen. an der wiederholungsmenge des wortes fleisch bemerkt ihr, dass es wirklich viel fleisch hatte.
das wohnzimmer stets bis auf den letzten platz besetzt, begannen nun auch unter den zelten die plaetze knapp zu werden.
um 18 uhr sass ich immer noch auf meinem stuhl, habe zum etwa 4 mal meinen teller mit fleisch und etwas dessert gefuellt bekommen.
schliesslich fragte mich ein freund, ob ich noch bei einer anderen kommunion vorbeischauen wollte. um ein bisschen abwechslung in den sonntag zu bringen, stimmte ich zu. so fuhren wir in ein aussenquartier ouagas. im auto bemerkte ich, dass es mir langsam uebel wurde. das war wohl eindeutig zu viel fleisch fuer meinen magen.
dieses maedchen stammt aus eher aermlichen verhaeltnissen. doch nicht etwa, dass sich die eltern lumpen liessen. der hof war auch mit etwa 150 gaesten gefuellt, alle schon ziemlich angeheitert. selbst die muslimischen frauen witzelten mit mir beschwipst ueber meine spaerlichen moore kenntnisse.
natuerlich darf man eine einladung nicht abweisen,sodass ich mein 6 cola vor mir stehen hatte. das tablett mit fleisch war 5 minuten spaeter auch bereit. anstelle von rind, erkannte ich rindszunge, irgendetwas ekliges vom schwein, to mit spinatsauce, pommes und couscous. eigentlich stand mir die uebelkeit immer ncoh bis zum gurgeli, sodass ich mich auf ein halbes stueck cake stuerzte.
zurueck bei den zwillingen setzte ich mich auf den stuhl und wartete auf den moment, wo ich mich verabschieden koennte. anstelle einer hand zu druecken, drueckte man mir ein weiteres stueck buttercremetorte in die hand.
nun gab es nur eine loesung...irgendwie muss ich meinen zuckerspiegel runterbringen und all das testosteron verarbeiten. tanzen....so tanzte ich mich bis 20 uhr durch die afrikanische hitparade.
endlich zu hause leerte ich etwa einen liter wasser in mich rein und fiel nur noch ins bett. doch an schlaf war nicht zu denken...nebst bauschmerzen hinderten mich wahrscheinlich auch die unmengen koffein am einschlafen.
vive l'afrique!