Montag, 3. September 2007

ein morgen in ouaga

tock, tock, tock...es klopft an meiner tuer. marceline, meine bonne weckt mich wie jeden morgen um viertel vor 6. noch verschlafen steige ich aus dem bett, schliesse ihr die tuer auf, murmle ein eher muedes "bonjour, ca va?" und stuerze mich dann nochmals 15 minuten ins bett. um 6 klingelt dann mein wecker und ich muss nun definitiv aufstehen. marceline hat bereits heisses wasser fuer meinen kaffee bereitgestellt. ich nehme also die nescafe buechse, schaufle einen suppenloeffel pulver in meine tasse und goenne mir den luxus von fluessigmilch. an das weitverbreitete und guenstigere pulver konnte ich mich noch nicht gewoehnen. ich merke wie ich langsam erwache. draussen hoere ich den esel schreien. jeden morgen bettelt er verzweifelt um nahrung. iah iah iah..gut, ich weiss nicht, ob er vielleicht auch etwas anderes mitteilen will, da ich seine sprache nicht wirklich verstehe. meine nachbarn haben bereits angefeuert und mir steigt der duft von kohle und rauch in die nase. nun ist es an der zeit mich fertig zu machen. bevor ich aus dem haus gehe bespreche ich mit marceline noch das essen. in der zeit meines erwachens hat sie bereits das ganze geschirr gespuelt und waescht meist schon meine kleider.
ich setze mich in meinen golf und tuckere in die schule. die strassen sind im moment sehr schlecht durch den regen. oft meine ich, dass ich in einem flussbett fahre. es kostet mich volle konzentration nicht irgendwelche velofahrer umzufahren oder toefffahrern den weg abzuschneiden. wohlverstanden waere ich im vortritt. an der hauptstrasse angekommen warte ich einen guenstigen augenblick ab um mich in die reihe der fahrenden einzugliedern. auch dort sind oft andere schneller als ich...ja, ich bin mich immer noch am anklimatisieren. unterwegs winkt mir mein kioskverkaeufer zu. kinder mit schweren schulsaecken bevoelkern die strasse. an der pforte zur schule erwartet mich bereits norbert. er winkt mir laechelnd zu und wuenscht mir einen "bonne journee". vollbepackt steige ich aus und gehe richtung schulzimmer. von allen seiten toent es "bonjour ca va?" oder "good morning miss s". sch..sch..sch..toent es aus dem zimmer. isaaka wischt mit dem reisigbesen den staub vom boden.
ich starte meinen pc gehe ins lehrerzimmer, hole mir den kaffee, setze mich auf die bank und freue mich ueber das glueck, das ich hier erfahren darf.