Montag, 28. Mai 2007

Transafrica


am wochenende unternahm ich mit meinen freundinnen m und y ein schulreisli nach luzern. auf dem weg in die stadt erzählte ich ihnen, dass civi plane, mit meinem twingo nach burkina zu kommen. y, sowieso für jedes abenteuer zu begeistern, fand die idee natürlich super. m wurde solange umgarnt und stereo beschwatzt, dass sie sich auch für die idee erwärmte. die ganze reise stand also bereits im zeichen der moralischen vorbereitung für die reise durch afrika. ich rief civi an, um ihm mitzuteilen, dass er den koffer schon mal packen soll und dass er von zwei netten damen begleitet werde. civi realisierte in diesem moment, dass ich ihn wirklich beim wort nahm. aber als gentleman würde er meinen twingo auch zu fuss nach afrika bringen.
vielleicht muss ich noch kurz etwas klarstellen. mir geht es nicht drum, dass ich meinen twingo in ouaga habe. vielmehr fände ich es toll, meine freunde zu sehen. zum anderen ist genau diese art zu reisen mein ding. ich würde liebend gerne mitfahren. ich stelle mir die 100 abenteuer vor, die sie erleben. so viele eindrücke werden aufgeschnappt werden, so viele zermürbende momente durchgestanden und so viel freude geteilt werden.
y kaufte sich in luzern bereits ein safarikleid, dass ihr übrigens auch hier gut steht. m stellte ihre fahrtüchtigkeit unter beweis und hat somit die fahrprüfung für afrika bestanden.
auf dem nachhauseweg machten wir halt in basel bei civi. die erste teambesprechung fand statt. mit pizza wurde der hunger gestillt und in gedanken schwelgte man bereits in der wüste. civi, der survivaltyp erschreckte die mädels zeitweise mit bemerkungen. der heiratsmarkt in marokko wurde erwähnt...m überlegte bereits wieviele paar schuhe sie wohl mitnehmen könnte und was mit dem schminkzeug passieren wird. zu m muss man noch sagen, dass dies ihre erste grosse reise sein würde ausserhalb europas, aber dass sie mit vollem enthusiasmus dabei ist. furchtlos lauscht sie den erzählungen und überlegt wie sie das durchfallproblem auf der strecke lösen könnte. y, der ruhende pol wurde ziemlich schnell zum copilot befördert. natürlich zweifelte man zwischendurch am durchhaltevermögen meines twingos. ich verteidigte mein karösseli und wiederholte mehrmals, dass er mich noch nie sitzen gelassen hat. er ist die treuste seele seit 8 jahren. also am twingo soll das abenteuer nun wirklich nicht scheitern. man trennte sich in basel mit dem versprechen, dass jeder sich nochmals gut überlegt, ob er/sie auch wirklich diese reise unternehmen möchte. y und ich stiegen in mein auto und fuhren über die schönen jurahügel nach hause. in aesch war die ampel rot. ich hielt an und 2 sekunden später roch es nach verbranntem plastik. geistesgegenwärtig checkte y sofort die handbremse. nein, sie war gelöst. wir wollten soeben unseren ampelnachbar bedauern, da er ja offensichtlich ein fahrzeugproblem hat, als ich bei unserem rechten rad rauch aufsteigen sah. sofort drehte ich nach rechts ab und hielt am strassenrand an. der gestank war echt gummig. y tippte auf bremsflüssigkeit. nach längerem hin und her schleppte uns civi mit seinem alfa ab. er meinte es sei besser, nicht dass wir das auto noch mehr zerstören und dann jenachdem das abenteuer "twingo in afrika" abschreiben müssen.
y setzte sich hinter das steuer und folgte civis hinterteil. ich bewunderte sie! so souverän meisterte sie das abschleppen. sie wurde nun definitiv ins höhere kader gewählt. nun steht mein auto bei mario cars und ich warte auf die diagnose meines garagisten. ich hoffe nun sehr, dass meine freunde nicht der mut verlassen hat. denn trotz diesem zwischenfall....ich liebe und vertraue meinem twingo!