Donnerstag, 10. April 2008

streik



die 2 angekuendigten streiktage verliefen ziemlich ruhig. der dienstag schien mir ein tag wie jeder andere auch, gestern jedoch hatten einige einrichtungen geschlossen. nebst der post und der sonabel (strom), war anscheinend auch das hauptspital yalgado im streik. personal wurde reduziert und alles funktionierte auf sparflamme. anscheinend sprach sich dies herum, denn normalerweise gibt es durchschnittlich 20 notfaelle an einem morgen und gestern waren es nur 2. die kleinen laeden, die es zu hunderten hier in ouaga gibt, liessen auch ihre rolladen runter. Dass sie mitstreikten bezweifle ich, da nach ein paar stunden alle wieder stramm hinter der ladentheke standen. ich denke vielmehr, dass aus angst vor groesseren ausschrietungen die buden und shops geschlossen waren.
die wirtschaftliche situation ist fuer viele burkinabes tatsaechlich sehr sehr schwierig geworden. ein punkt der verhandlungen ist auch die erhoehung der loehne. denn schon seit jahren stiegen die preise konstant, die salaere aber wurden nie angepasst. nun, da alles explodiert und von konstanz keine rede mehr sein kann, gleicht das verdiente geld "einem tropfen wasser auf einem heissen stein". die bauern behalten sogar ihren mais und das hirsemehl fuer sich, anstelle es zu verkaufen. dies fuehrt wiederum dazu, dass in den lebensmittellaeden sogar diese hauptnahrungsmittel knapp werden. mit geld im sack haben, hat man noch nicht gegessen....
als ich nach meinem letzten blogpost einkaufen ging, erschrak ich gerade um ein weiteres. natuerlich sah ich die leeren regale....doch standen links und rechts immer noch genuegend produkte. doch diesen dienstag war kein troepfchen milch mehr zu finden. der reisspeicher meines lebensmittelhaendler, der normalerweise bis oben mit saecken gefuellt ist, war fast leer. die situation isy wirklich ernst. an oliven hingegen mangelt es nicht....in reih und glied, ueber mehrere tablare verteilt dekorieren sie die gestelle. verrueckte welt!
ich weiss gar nicht, ob ihr euch diese ganze situation vorstellen koennt. ich fuer mich muss eingestehen, dass die bilder von den gaehnendleeren alimentations mir ein mulmiges (und zugleich unverstaendliches, wuetiges...)gefuel im bauch hervorrufen.
burkina ist natuerlich nicht das einzige land, das es hart trifft. der president der elfenbeinkueste sagte: dies ist nur der anfang! wo fuehrt dies wohl noch hin? wie lange lassen sich hungrige maegen von der regierung beruhigen? wie lange kann die verzweiflung noch mit hoffnung unterdrueckt werden?

Die 2 comics sind aus dem "journal du jeudi", eine satirische donnerstagszeitung, die es immer auf den punkt bringt!

nebenbei....die studenten streiken hier auch in regelmaessigen abstaenden. das studienjahr begann etwa 2 monate zu spaet wegen streiks. letzte woche marschierten sie die charles de gaulle rauf und runter, um ihrem aerger und ihren entaeuschungen luft zu machen.