Montag, 5. März 2007

La vache qui rit


Ouagadougou- staubig, heiss, lärmig, schmutzig, chaotisch! Und dies soll mein zukünftiger Wohnort werden?! Ja, und ich freue mich darauf. Denn Ouaga bietet noch mehr. Seien es die netten, hilfsbereiten Ouagalesen, die Stimmungen des Abendhimmels, wenn er durch den Saharasand tiefrot leuchtet, die Nussverkäufer an jeder Ecke, die Lotusknaben, all die Maquis, die unter sich den Wettbewerb bestreiten, wer die Lautsprecher noch mehr herausfordern kann...Ouaga liebt und hasst man.
Schon am 2. Tag traff ich mich mit Larry, dem Direktor der International School. Den Vertrag hab ich im Sack und seine Frau Deb führte mich durch den Campus. ISO ist eine Oase inmitten der Stadt. Mein Schulzimmer ist spartanisch eingerichtet und doch voller Charme. Von aussen der klassische Lehmbau mit Blechtüre (wo dann auch mein Name stehen wird!), innen mit drei Deckenventilos, vielen kleinen Tischen, 3 Lavabos und einem kleinen Lagerraum. Ich frage mich jedoch was es zum Lagern gibt?! Es hat nämlich nichts ausser 5 farbige Papierrollen, Wasserfarben, Farbstiften und irgendwelchen Farbpigmenten. So lautet auch mein Auftrag dementsprechend: Zeichnen und malen mit Papier, auf Papier, durch Papier, bei Papier, unter Papier...Was bedeutet dies? Sabrina wird wieder einmal Platzprobleme haben. Denn sicherlich werde ich meinen Kleister, Neocolors und weitere Utensilien mitschleifen um doch ein bisschen Abwechslung in den papierlastigen Unterricht zu bringen. Auch gibt es dort den Streichkäse "la vache qui rit", der in herrliche Silberpapierchen eingewickelt ist und zugleich in Kartonschachteln auf Käufer wartet. Ich werde den Umsatz massiv steigern, denn woher soll ich sonst Glanzpapier bekommen? All die Zeitungen, die völlig uninteressante Berichte veröffentlichen, werden zu meinem Lesestoff, damit ich Zeitungen zum verwerten habe. Was wahrscheinlich wie eine Recyclingstation in meinem Haus aussehen wird, ist vielmehr harte Materialbeschaffung. Es wird definitiv eine Herausforderung werden!