Freitag, 23. März 2007

ISO


Heute erzähle ich euch ein wenig über die Schule.
Die International School of Ouagadougou (ISO) öffnete ihre Türen im Jahre 1976. Ich frage mich, welche wagemutigen Leute zu dieser Zeit nach Burkina reisten?! Die Schule ist unabhängig von einem Land. Die ausländischen Schüler sind zum grössten Teil Kinder von Diplomaten, Missionaren und solchen, die im humanitären Bereich arbeiten. Jedes Jahr wird ein Prozentsatz festgelegt, der von einheimischen SchülerInnen belegt wird. Ist noch sympatisch, da ISO so nicht eine Elite- Schule mit lauter verwöhnten Goofen ist (Obwohl es die auch gibt! Eigener Chauffeur, arrogant und sehr, sehr selbstsicher). Klar, auch die Burkinabés sind nicht von den ärmsten Familien, aber trotzdem wird auf eine gute Mischung geachtet.
Die Klassen gehen vom Vorkindergarten bis zur 12. Klasse. Im Moment besuchen 150 Kinder die Schule. Unterrichtet wird in Englisch. 27 Nationalitäten sind an der ISO vertreten (mit mir dann 28! Oder zähle ich als Doppelbürgerin doppelt??). 47% Afrikaner, 36% Nordamerikaner, 23% Europäer und Asiaten (Wieso in aller Welt zählen die zusammen?).
Es unterrichten 14 Vollzeitangestellte und 10 TeilpensenlehrerInnen.
An oberster Stelle steht Larry der Direktor. Ein Vorgesetzter wie aus dem Bilderbuch. Seine Frau Deb und er unterrichteten schon auf der halben Welt und trotzdem habe ich das Gefühl zwei Vollblutkanadier vor mir stehen zu haben. Sie sprechen 5 Sätze Französich, haben seit 3 Monaten einen Rassewelpen ( Möchte nicht in seiner Haut stecken. Die Strasse überquert er nur mit Wiederstand - rede im übrigen vom Hund) und wohnen 30 Sekunden Fussmarsch von der Schule weg. Always on duty!
Sie sind herzensgut und freuen sich endlich wieder einmal eine Europäerin anzustellen, zudem erst noch eine Schweizerin, die sicher ganz viel Schokolade mitbringen wird.
Dann ist dort noch Heidi und Eric. Sie wird meine Mentorin werden (Wenn ich dann mal meine Fragen zu stellen beginne, bereut es sie vielleicht bald). In Botswana aufgewachsene Amerikaner (glaub ich jedenfalls).
Dominique, eine hängengebliebene Französin unterrichtet dort seit 16 Jahren. Sie zählt aber nicht mehr zu den Europäern, da sie einen Burkinabé geheiratet hat. Den Turnlehrer hab ich auch getroffen. Ein komplett durchtrainierter Einheimischer. Mir lief der Schweiss schon nur von der Begrüssung runter und ich dankte Gott, dass ich keine Turnstunden besuchen muss. Nein, versteht mich nicht falsch, er macht sicher einen super Job, strahlt aber das Bild von diesen unerbittlichen, kinderquälenden Athleten aus.
Die anderen Namen habe ich vergessen. Ihr werdet aber sicher bald noch von weiteren Kollegen hören!

So, nun noch ein paar Worte zum Schulcampus:
Wie schon erwähnt, sind die Häuser alle aus Lehm gebaut. Der Baustoff soll ja für ein gutes Raumklima sorgen. Ich frage mich nur, ob dies auch bei 40 Grad Aussenteperatur funktioniert. Es hat für Grade 1-5 Klassenzimmer, für die Grossen "Fächerzimmer". Meines habe ich ja schon beschrieben. Bin auf jeden Fall schon an Umbauplänen schmieden (nur kleine Aenderungen).
An die Schule ist ein Recreation Club angeschlossen. So haben wir das Glück, sogar einen Swimming-Pool zu haben. Eine kleine, einfache Beiz lädt zum Essen ein.
Das tollste an ISO sind aber die vielen Bäume und Grünflächen. Ouaga ist ja wirklich keine Vorzeigestadt, ISO aber ist eine Oase in der Wüste.
Nun kennt ihr ein bisschen meinen neuen Arbeitsort. Für weitere Auskünfte könnt ihr www.iso.bf besuchen. Der wöchentliche Turtle Talk gibt einen Einblick in den Schulalltag.
For good education, Sabrina